Das Konzept meiner Imkerei besteht und orientiert sich an eine wesensgemäße und naturnahe Bienenhaltung. Vor diesem Hintergrund gestalte ich die Betriebsweise meiner Imkerei, die immer im Wandel steht und mit Wissentschaft, Forschung und Erfahrung Hand in Hand geht.
In der heutigen Zeit kommen die Bienen nicht ohne den Imker aus. Völker in der freien Natur können ohne das Mitwirken des Imkers langfristig nicht überleben. Einerseits fehlen Möglichkeiten zur Behausung wie hohle Baumstämme oder Unterstände und anderseits könnte ein Volk ohne Behandlung aufgrund von Parasiten und Schädlingsbefall über Jahre hinweg nicht überleben. Insbesondere die Varroa Milbe schadet den Bienen und wird von den Bienen nicht selbstständig bekämpft. Außerdem gäbe es Probleme bei Versorgung der Bienen mit ausreichend Tracht. All dies lässt eine komplett naturüberlassene Bienenhaltung nicht zu.
Eine erfolgreiche Bienenhaltung muss eine gesunde Beziehung der Bienen mit dem Imker sein, der sich an seinen Bienen orientiert. Die Bienen meiner Völker gehören größtenteils der Rasse Carnica an. Diese Rasse zeichnet sich durch ihre besondere Sanftmütigkeit und gute Honigleistung aus. Meine Bienen leben in Segeberger Styroporbeuten.
Diese sind für mich die einfachsten, effektivesten und naturnahsten Behausungen im Vergleich zu anderen Styroporbeuten. Eine optimale Balance aus Komfort für die Bienen und einfacher Handhabung. Außerdem lasse ich bei meiner Haltung das Absperrgitter zwischen Brutraum und Honigraum weg, was die Eiablage der Königin im Honigraum verhindern soll. Für mich ist dies eine unnötige Unterteilung und Unterbrechung des Volkes durch die sich die sich die Bienen hindurchzwegen müssen und Stress für sie bedeutet. Dadurch ist eine freie Entfaltung des Volkes im Stock möglich.
Das Imkerjahr
Die Arbeit in der Imkerei beginnt im frühen Frühjahr mit der Entnahme Mäusekeile, die im Herbst eingefügt wurden, um das Eindringen von Mäusen zu verhindern.
Parallel werden die Böden von toten Bienen gereinigt, die während des Winters gestorben sind. Auch die Bienen werden wieder nach dem Winter aktiv. Sobald die Temperatur über 12 Grad steigt wird bei ihrem ersten Reinigungsflug die Kotblase entleert. Im Frühjahr wird das erste Mal das Bienenvolk durchgeschaut und das Volk nach Bedarf erweitert. Mit den ersten Kirschblüten wird dann der erste Honigraum aufgesetzt.
Bis zum Ende der Rapsblüte gegen Ende wird die Frühtracht eingetragen. Anfang Mai beginnt ebenso die Schwarmzeit der Bienen, in der diese wöchentlich durchgeschaut werden, um das Schwärmen abzupassen und Ableger zu bilden. Eine Woche nachdem die Rapsblüte abgeblüht ist, ist der Honig reif, d.h. er hat den richtigen Wassergehalt, um gegerntet zu werden. Dieser wird nun von den Bienen mit Wachs verdeckelt.
Er wird abgegerntet und geschleudert. Wenige Wochen danach beginnt die Lindenblüte bzw. die Waldtracht und damit die Sommertracht. Gegen Ende Juli wird dann auch diese gegerntet. Nachdem dies geschehen ist, werden die Bienen zeitnah für den Winter vorbereitet. Parallel zur Winterfütterung werden die Bienen auch gegen die Varroa behandelt. Wenn die Temperaturen fallen, beginnen die Bienen mit ihrer wohlverdienten Winteruhe. Für den Imker ist diese Zeit eher ruhig, außer dass die Bienen im Dezember ein zweites Mal gegen die Varroa behandelt werden und er das nächste Jahr vorbereiten muss. Dazu gehört die Bearbeitung und Abfüllung des Honigs, das Bauen von Rähmchen und andere Reperaturarbeiten. Damit ist das Imkerjahr abgeschlossen.